Ökonomie
Regelmässig überprüfen bei der AXA Schweiz sogenannte Workplace Manager, ob und welche Hardware der Mitarbeitenden ersetzt werden muss. Aus Gründen der Leistungsfähigkeit kommt es vor, dass Geräte ausgetauscht werden, obwohl sie ihren Lebenszyklus – bei Business-Bildschirmen rechnet man beispielsweise mit bis zu 15 Jahren – noch nicht erfüllt haben. Doch was tun mit den eigentlich noch bestens erhaltenen Geräten, die übrigens auch nach mehreren Betriebsjahren noch deutlich leistungsfähiger und langlebiger sind als neue Consumer-Geräte? «Für die AXA ist klar: Wir entsorgen die Geräte nicht einfach; und wir verschenken sie auch nicht in Entwicklungsländer – damit tun wir niemandem einen Gefallen. Geht dort eine Komponente kaputt, kann diese kaum ersetzt werden: Das Gerät landet auf dem Müll und wird unter Umständen nicht fachgerecht entsorgt», so Fabian Ricklin, Head of Digital Workspace und Microsoft 365 bei AXA Schweiz. Die AXA arbeitet deshalb seit über 20 Jahren mit der CBA zusammen: «Es ist aus unserer Sicht absolut sinnvoll, dass die noch bestens erhaltene Hardware in Ländern mit geringerer Kaufkraft weiter zum Einsatz kommt– und die CBA ist für die ganze Abwicklung ein verlässlicher Partner», erklärt Ricklin.
Kreislaufwirtschaft zu Ende gedacht
Predrag Nenadovic, Inhaber der CBA, konkretisiert die Vorteile des Weiterverkaufs: «Die Monitore bleiben nach der Aufbereitung noch fünf bis 15 Jahre im Einsatz. So erfüllen sie ihren ganzen Lebenszyklus, was sowohl den neuen Nutzern als auch der Umwelt zugutekommt.» Das gilt auch für die rund 12'000 Bildschirme der AXA, die zusammen mit 9000 Notebooks und Tablets von der CBA bis 2023 sukzessive abgewickelt werden. In einem ersten Schritt werden die Monitore bei der CBA in einem zutrittsgesicherten Bereich anonymisiert, bei Notebooks werden die Datenträger zertifiziert gelöscht. Anschliessend werden die Geräte an spezialisierte Werke in Europa geliefert. Dort werden sie gereinigt, aufbereitet und schliesslich weiterverkauft – oft an staatliche Institutionen wie Schulen und Behörden, aber auch an Unternehmen und Private, die so günstig zu professioneller Hardware kommen. «Kreislaufwirtschaft wird oft falsch bzw. unvollständig verstanden», hält Nenadovic dazu fest. «Es geht dabei nicht nur um Ressourcennachhaltigkeit, sondern – wie der Begriff schon sagt – auch um wirtschaftliche Aspekte: Die Werke, in denen die Geräte aufbereitet werden, sind wichtige Arbeitgeber in den jeweiligen Regionen. Und gerade in Ländern, die nur beschränkt Zugang zu hochwertigen digitalen Geräten haben, stellen die kostengünstigen wiederaufbereiteten Business-Geräte einen wichtigen Wettbewerbsfaktor für Unternehmen dar.»
Graue Energie wird vernachlässigt
Vernachlässigbar ist der Nachhaltigkeitsaspekt aber auf keinen Fall: Die sogenannte graue Energie – also die gesamte Energie, die für ein Produkt von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung, den Transport, die Lagerung, Verpackung und Entsorgung benötigt wird – wird oft unterschätzt. Dabei ist diese gerade bei IT-Hardware deutlich höher als die Energie, die für den Betrieb eines Gerätes während seines gesamten Lebenszyklus’ verbraucht wird.