Physische Datenvernichtung: Eine weniger sichere Option

Eines der Hauptprobleme bei der physischen Vernichtung ist die mangelnde Dokumentation. Im Gegensatz zur Softwarelösung, bei der jeder Löschvorgang präzise dokumentiert und überprüft werden kann, fehlt bei der physischen Vernichtung oft der Nachweis, dass ein spezifisches Gerät tatsächlich und vollständig zerstört wurde.

Zwar gibt es Ansätze, wie die Überwachung des Schredder Prozesses mittels Kameraaufnahmen, die eine gewisse Nachverfolgbarkeit bieten. Doch auch diese Methode stösst schnell an ihre Grenzen. Die dabei entstehenden Datenvolumina der Videoaufnahmen sind enorm und die Zuordnung der aufgezeichneten Vernichtungsprozesse zu den entsprechenden Seriennummern der Datenträger ist äusserst aufwendig und fehleranfällig. Die Suche und Verifizierung der korrekten Vernichtung eines bestimmten Datenträgers kann somit zu einer Sisyphusarbeit werden.

Darüber hinaus ist die physische Vernichtung von Datenträgern oft weniger umweltfreundlich und kann zu einem erhöhten Aufkommen von Elektroschrott führen. Dies steht im Gegensatz zu den modernen Softwarelösungen, die es ermöglichen, Datenträger nach der Datenlöschung wiederzuverwenden oder zu recyceln.

Insgesamt zeigt sich, dass die physische Datenvernichtung zwar auf den ersten Blick sicher erscheint, jedoch bei genauerer Betrachtung in Bezug auf Nachvollziehbarkeit, Effizienz und Umweltfreundlichkeit deutlich hinter Software-basierten Löschmethoden zurückbleibt. Insbesondere für Organisationen, die grossen Wert auf Datenschutz, Compliance und Nachhaltigkeit legen, sind Softwarelösungen zur Datenlöschung die zu bevorzugende Option.